Die Herausforderungen einer denkmalgerechten Sanierung haben schon vielen Bauherren die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Davon wurden auch die Betreiber der GLS-Sprachenschule nicht verschont, seit sie mit Zustimmung der BVV Pankow das marode Stadtbad im Jahr 2011 kauften und seitdem aufwendig instandsetzten. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Die SPD-Fraktion Pankow ließ sich am Montagabend durch das 1902 von Ludwig Hoffmann erbaute ehemalige Volksbad führen, das in wenigen Monaten wieder eröffnet werden soll.
Schon jetzt finden einige Veranstaltungen im großen Saal des Stadtbades statt, in dem noch der ausgerollte Teppichboden das unmittelbar darunter liegende Schwimmbecken verdeckt. So soll es auch ab Sommer 2016 aussehen: Öffentliches Schwimmen von Montag bis Freitag, Eventlocation mit Platz für bis zu 800 Personen an den Wochenenden. Hinzu kommen 15 Seminarräume und 70 Hotelzimmer, die das Stadtbad zu einem enorm vielseitigen Veranstaltungsort machen.
Diese Dimension ist dem Gebäude kaum anzusehen, wenn man es von der Oderberger Straße aus betritt. Die kunstvoll gestaltete Fassade lässt allerdings schon auf viel Detailliebe im Inneren schließen. Direkt im Eingangsbereich verraten die in den Empfangstresen eingearbeiteten Original-Fliesen, dass hier Tradition wieder neu belebt wird. Sämtliche Treppenhäuser sind mit den alten schmiede-eisernen Geländern versehen und in jedem Hotelzimmer wurden die alten Türen der Umkleidekabinen sowie weitere Original-Details verbaut. Die Stahlfenster, die zwischenzeitlich die besondere Aufmerksamkeit der Denkmalschützer hervorriefen, sind da nur ein weiteres Element, die in Summe den speziellen Charme des Gebäudes ausmachen.
Die Mitglieder der SPD-Fraktion zeigten sich beeindruckt und freuen sich auf die Eröffnung des dann neuen Stadtbades, das sicher ein Anziehungspunkt für die Pankower und ihre Gäste werden wird.