Spätis im Mischbetrieb nicht von Sondernutzungsrechten im öffentlichen Straßenland ausschließen!

Veröffentlicht am 21.09.2023 in Pressemitteilung

Pankow ist lebendig und soll es bleiben! Die Menschen wollen und sollen zusammenkommen, Zeit im öffentlichen Raum verbringen, sitzen, schwatzen und den Raum für sich nutzen. In einem wachsenden Bezirk wie Pankow kann das manchmal eine Herausforderung sein, denn Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs, Überprüfung des Geräuschpegels und die Förderung der Kieze als Lebensorte dürfen nicht zu kurz kommen.  Damit genug Platz für alle Menschen da ist, ist es notwendig, über die Erweiterung von Flächen und die Nutzung des öffentlichen Raumes zu sprechen – ein lebendiger Bezirk braucht Bänke vor Läden und Sitzmöglichkeiten vor Cafés. Daher begrüßt die SPD-Fraktion prinzipiell die Vorstellung des Konzeptes für die Genehmigungen von Sondernutzungen des öffentlichen Straßenlandes in Pankow durch das Bezirksamt. Denn durch dieses Konzept macht das Bezirksamt endlich der Willkür ein Ende und macht die Beantragung von Sondernutzungen für den öffentlichen Raum für Betreiber von Cafés, Restaurants und Verkaufsstellen transparent.

Weniger erfreut zeigt sich die Fraktion, dass das Bezirksamt offenbar vorhat, Spätis von der Möglichkeit eine Sondernutzung zu beantragen, ausschließen möchte. Denn dem neuen Konzept zufolge dürfen Spätis, die als Mischbetrieb funktionieren, künftig keine Sondernutzung mehr beantragen. Dabei machen vor allem Spätis, die Getränke verkaufen ein alternatives Angebot für ein soziales Miteinander, das gut angenommen wird. Darum sind Spätis auch nicht mehr aus dem Berliner Stadtbild wegzudenken. Um auch diese Spätis künftig von der Sondernutzung profitieren zu lassen, brachte die SPD-Fraktion auf der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow am 20.09. einen Antrag ein, der das Bezirksamt auffordert, sein Konzept zu überarbeiten. Ziel soll es sein, dass auch Spätverkaufsstellen weiterhin die Möglichkeit haben, Anträge auf Sondernutzung des öffentlichen Straßenlandes zu stellen, um vor ihren Verkaufsstätten Sitzgelegenheiten aufzustellen.

Dazu stellt Katja Ahrens, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Pankow, fest: „Es ist nicht erklärbar, warum Bäckereien und Feinkostläden Sondernutzungen beantragen dürfen, Spätis aber nicht. Die Sondernutzung sollte kein Instrument sein, um Angebote für Besserverdienende weiter zu stärken und andere Angebote zu schwächen. Was auch gar nicht geht, ist dass das Bezirksamt argumentiert, dass Spätis sowieso problematisch sind, weil es oft Beschwerden gibt. Nur, weil das Bezirksamt hier ein Vollzugsdefizit hat, sollen die Gehwege im Bezirk hochgeklappt werden? Nein! Das geht nicht. Nicht in einem lebendigen Bezirk wie Pankow – das soll er nämlich bleiben.“

Dazu Mike Szidat, Sprecher für Stadtentwicklung, Bebauungsplanung und Genehmigungen: Regeln gelten auch für Spätis, klar. Aber wenn diese eingehalten werden, ist es nicht nachvollziehbar, weshalb Spätis gegenüber anderen Gewerbetreibenden benachteiligt werden sollen. Hier macht es sich das Bezirksamt zu einfach.

  • Späti ausgeschlossen? Sondernutzung des öffentlichen Straßenlandes auch in Pankow weiterhin uneingeschränkt ermöglichen -Antrag-
 
 

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