Mehr Platz durch Parkraumbewirtschaftung

Veröffentlicht am 02.03.2009 in Verkehr

Illegales Parken auf Gehwegen, im Kreis fahrende Autofahrer auf der verzweifelten Suche nach einem Parkplatz, Anwohner, die sich über Lärm und Abgase ärgern: Das alles lässt sich nach Ansicht der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow minimieren, wenn der Bezirk in den stark verdichteten Kiezen im südlichen Prenzlauer Berg die Parkraumbewirtschaftung einführt. Bewohnerinnen und Bewohner sowie Kundinnen und Kunden werden dann in den Quartieren mit dem größten Parkdruck wieder eine echte Chance haben, einen legalen Parkplatz zu finden. Das geht aus einer Studie hervor, die das Bezirksamt im vergangenen Jahr hat durchführen lassen. Dazu war die Initiative ebenfalls von der SPD ausgegangen, die sich nun in ihrer damaligen Einschätzung bestätigt sieht.

„Wir wollen das Gebiet zwischen der Grenze zum Bezirk Mitte, dem S-Bahn-Ring und der Prenzlauer Allee mit Ausnahme der Region um den Falkplatz vom Parkraum-Suchverkehr entlasten. Die Studie unterstreicht im vollem Umfang unsere Auffassung, dass Parkraumbewirtschaftung das dafür geeignete Instrument ist“, betont der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Roland Schröder. „Wichtig für uns ist, dass die Einführung für den Bezirk kostenneutral ist. Der Bezirk kann die Kosten für die dann nötige Kontrolle des ruhenden Verkehrs aus den Einnahmen durch die Parkraumbewirtschaftung decken“, führt er weiter aus. Das Gutachten belegt, dass die Auslastung der Parkplätze in dem Gebiet von jetzt deutlich über 100 Prozent durch die intelligente Neuordnung des ruhenden Verkehrs auf 80 bis 90 Prozent sinken würde.

Roland Schröder: „Heute nutzen Berufspendler noch 30 Prozent der Stellplätze im südlichen Prenzlauer Berg. Die Erfahrung lehrt, dass diese Beschäftigten eher auf Bus und Bahn ausweichen, um zur Arbeit zu kommen, wenn sie der Parkplatz teuer zu stehen kommt. Im Endeffekt finden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Kundinnen und Kunden der Geschäftsstraßen eher einen Parkplatz und haben somit weniger Stress. Insgesamt wird sich der Autoverkehr deutlich reduzieren. Ein wichtiger Nebeneffekt, denn damit verbessert sich die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner. Weniger Lärm und Abgase belasten die Kieze, die Verkehrssicherheit erhöht sich, wenn weniger Fahrzeuge illegal an Straßenkreuzungen abgestellt werden und wirksame Kontrollen greifen.“ Allerdings müsse beobachtet werden, ob sich der Parkdruck dann verlagert, so Schröder. „Im angrenzenden Ortsteil von Mitte müssen Autofahrer schon lange Parkscheine für ihre Fahrzeuge ziehen. Auch deshalb ist es im Prenzlauer Berg eng geworden. Wir müssen aber aufpassen, ob sich der Parkraum-Sucherverkehr dann über die Prenzlauer Allee hinaus zum Beispiel in den Winskiez verlagert. Deshalb soll das Bezirksamt auch diesen Bereich in die Parkraumbewirtschaftung mit einbeziehen, wenn keine wesentlichen Gründe dagegen sprechen.“ Wichtig für die Anwohnerinnen und Anwohner ist, Parkausweise zu moderaten Gebühren erwerben zu können. Das Gutachten nennt eine Gebühr von nicht einmal einem Euro pro Monat. Gewerbetreibende und Menschen mit Handicap sollen ebenfalls einen Parkausweis erhalten, für auswärtige Gäste sind Ausnahmeregelungen möglich.

 
 

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